Die Asuras (Dämonen)

Die Asuras (Dämonen)

Nach einer Schöpfungslegende kamen die Dämonen aus dem After Brahmans, während die Götter, mit Ausnahne von Vishnu und Shiva(1), die schon existent waren, aus seiner Stirn entstanden(2). Sie waren also von gleicher Abstammung wie die Devas. Obwohl sie im Gegensatz zu den Göttern sterblich waren, trachteten sie immer wieder nach der Unsterblichkeit, um die sie sich von den Göttern betrogen glaubten(12) und nach der Macht über die drei Welten. Da sie gleichzeitig mit den Göttern geboren und ihnen oft an Tugenden überlegen waren, konnten sie diese immer leicht besiegen, hatten aber keine Chance gegen die großen Drei, die bereits vor ihnen existent waren und immer wieder die Devas unterstützten. Dieses Manko versuchten sie auszugleichen, indem sie speziell Brahma, aber gelegentlich auch Shiva oder Vishnu durch sehr lange asketische Übungen und Opfer verehrten. Dies taten sie so ausdauernd bis der von ihnen Verehrte schließlich die von ihnen gewünschten besonderen Gaben verleihen mußte und ihnen Unterstützung gewährte, bis ihre Verdienste wieder aufgebraucht waren. Manche gingen in ihrer Puja so weit, daß sie sich selbst enthaupteten(3)oder sich das Fleisch von den Knochen schnitten(4). Dies taten sie meist auf Anraten ihres Gurus Sukaru(5), eines Sohns des Weisen Brigha (6). Sie erreichten jedoch nie ihr Ziel, da sie von den großen Drei nie wirklich die Unsterblichkeit erhielten. Hatten sie eine unbesiegbare Waffe, dann wurde sie gegen sie selbst gerichtet(9). Sie konnten sich wünschen, von keinem existierenden Lebewesen getötet zu werden, dann wurde ein neues erfunden(7), sie konnten sich wünschen, nur von einem weniger als 7 Monate alten Kind eines zölibatär lebenden Asketen getötet zu werden, dann wurden sie von einem solchen Kind getötet(8), sie konnten sich wünschen, nur von einem gemeinsamen Sohn Shivas und Wishnus(zwei Männer!)getötet zu werden , dann zeugten diese einen Sohn(9), sie konnten sich wünschen, daß aus jedem ihrer Blutstropfen ein neuer Dämon entstehen solle, dann wurde das Blut getrunken(4).

Auch die Herrschaft über die drei Welten, die das Anrecht Indras des Götterkönigs war, wurde ihnen nie längerfristig zugestanden. Hatten sie sie erlangt, verloren sie sie gleich wieder. Selbst ein Dämonenkönig wie Bali(13), der auf Grund von Weisheit und Gerechtigkeit die drei Welten regierte und der so rein war, daß aus seinem Blut nach seinem Tod Rubine, aus seinem Fleisch Gold und aus seinen Knochen Diamanten wurden, wurde von Vishnu zu Fall gebracht, indem er ihn durch eine List dazu brachte, die Anweisungen seines Gurus nur ein einziges Mal nicht zu befolgen.

Diese Dämonen symbolisieren nach landläufiger indischer Auffassung die schlechten Eigenschaften und Laster der Menschen und müssen durch die göttlichen Eigenschaften bekämpft werden.
Trotzdem können sie geläutert werden und nach erfolgter Läuterung als Schützer fungieren(10).
Religionsgeschichtlich haben wir bei den Devas und Asuras die beiden alten arischen Göttergeschlechter vor uns, die uns bei den Germanen als Wanen und Asen, im mediteranen Kulturkreis als Götter und Titanen(11) entgegentreten.


  1. Und ihren Familien
  2. Nach einer anderen Legende sind Devas und Asuras (mit Ausnahme der großen Drei)die Kinder Dakshas.
  3. siehe "Shiva und Ravana"
  4. siehe "Kali"
  5. Sukaru (Planet Venus) hatte selbst die Allmacht Shivas zu spüren bekommen, als er während einer Schlacht gegen die Götter von ihm verschluckt worden war und in seinem Inneren den ganzen Kosmos gesehen hatte, bevor er von Shiva wieder durch seinen Penis entlassen wurde.
  6. Brigha, ein Sohn Manus, hatte Shiva dazu verflucht unter dem Zeichen des Phallus angebetet zu werden. siehe "Brigha und die Götter"
  7. siehe "Narashima"
  8. siehe "Karttikeya"
  9. siehe "Mohini"
  10. siehe "Krishna"
  11. die Asuras sind wie die Titanen das ältere Göttergeschlecht
  12. siehe "Schildkrötenavatar"
  13. siehe "Zwergenavatar"

 

 

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